Schulhunde

Die tiergestützte Pädagogik an unserer Schule beinhaltet zum einen das Therapeutische Reiten (Heilpädagogisches Reiten) sowie zum anderen die Arbeit mit den Therapiebegleithunden.

Die Therapiebegleithunde-Teams
Frau Köther mit den Hunden Elmo und Emil und Frau Wehr mit Hund Gina sind ausgebildete und zertifizierte Therapiebegleithunde-Teams. Die Hunde unterstützen die pädagogische Arbeit in nahezu jedem Unterricht. Alle zwei Jahre durchlaufen beide Teams eine Prüfung beim Berufsverband TBD e.V. Wesentliche Bestandteile sind dabei die erneuten Überprüfungen der Hunde auf ihr positives Wesen und ihre Beziehung zum Menschen.

Wie erhält man einen Platz?
Die Schülerinnen und Schüler, die nicht in der Klasse mit den Hunden sind, haben nach Absprache mit Frau Köther und Frau Wehr die Möglichkeit, mit den Hunden vor dem Unterricht oder während den Schulpausen zu arbeiten. Sobald die Eltern die schriftliche Erlaubnis dazu erteilen, steht der Arbeit mit den Hunden nichts mehr im Wege.

Was genau wird in der „Hundepause“ gemacht? Was sind die Ziele der Arbeit?
Zusammenfassend sind die Ziele der tiergestützten Arbeit die positive Beeinflussung und Veränderung von Wahrnehmung, Verhalten und Motorik. Über all diesen Zielen stehen der Aufbau und die Stärkung des Selbstwertgefühls und Selbstvertrauens.

Die Arbeit mit den Hunden fördert viele verschiedene Bereiche, die in der Entwicklung unserer Schülerinnen und Schüler (SuS) besonders im Vordergrund stehen. Eine Auswahl der Förderbereiche bzw. Kompetenzen soll hier beispielhaft genannt werden:

Die Hunde sind große Motivatoren und ermutigen die SuS dazu, sich Aufgaben zu stellen und Dinge zu tun, die sie sich sonst nicht zutrauen würden. Dadurch nimmt ihr Selbstvertrauen zu und das Selbstwertgefühl wächst. Gibt ein Schüler ein bestimmtes Kommando, wie z. B. „Gib Laut, Dreh dich oder Schlaf“ reagiert der Hund wie vom Schüler gewünscht, dies wird vom Schüler als Erfolg erlebt, im Sinne von „Das habe ich alleine geschafft!“. Hunde sind dem Menschen gegenüber offen und bewerten niemanden. Das macht die Arbeit hier mit den SuS so wertvoll.

Die soziale Kompetenz entwickelt sich weiter, da den Tieren Rücksicht und Respekt gegenüber gebracht werden muss und mit den Hunden kommuniziert wird. Dies kann mit Handzeichen oder durch Sprache geschehen. Der Hund arbeitet gezielt, wenn die SuS sich klar für den Hund ausdrücken und verhalten. Sie treten in Kontakt, Beziehung entsteht. Mitunter werden wenig oder kaum sprechende SuS durch diese Form der Beziehung zu den Hunden so sehr motiviert, dass sie ihren Fähigkeiten entsprechend zu sprechen beginnen oder merklich mehr als üblich sprechen.

Grobmotorik und Feinmotorik werden durch Bewegungen (stehend, sitzend, liegend) im Umgang mit den Hunden und das Handtieren mit verschiedenen Behältnissen, aus denen Leckerli für die Tiere geholt werden dürfen, geschult. So müssen etwa Reißverschlüsse geöffnet und geschlossen werden, Dosen per Drehbewegung der Hand geöffnet werden etc.

Die kognitiven Fähigkeiten im Hinblick auf die Kulturtechniken werden im Bereich Mathematik in Form von Rechenspielen gefördert: Der Hund würfelt, die SuS nennen die Menge der Würfelaugen oder es werden Additions- und Subtraktionsaufgaben gerechnet. Die Förderung passt sich stets dem individuellen Entwicklungs- und Leistungsstand der SuS an.
Für das Erlernen und Festigen von Buchstaben oder das Erlesen von Silben und Wörtern, wird unter anderem mit Lesewürfeln gearbeitet. Auch gibt es eine Steckleiste, an der SuS und Hunde gemeinsam arbeiten. Das Spielen eines speziellen Memorys aus Holz schult insbesondere die Merkfähigkeit der SuS.


Bild oben links: Ein Schüler gibt Emil das Kommando „Platz“ und wartet, bis er Emil das Leckerli geben kann.

Bild oben rechts: Eine Schülerin legt ihren Kopf auf Gina und entspannt sich.

Bild unten links: Ein Schüler gibt Gina das auf dem Foto zu sehende Kommado "Platz". Sie führt es aus und wird dafür mit einem Leckerli belohnt.

Bild unten rechts: Eine Schülerin genießt die Nähe von Elmo und mag es, wenn er „Geräusch“ (knurren) oder „laut“ (bellen) macht.